Entdecken Sie die verschiedenen Entwicklungen in der Schweizer Pferdepopulation in Echtzeit!

Das Schweizer Nationalgestüt von Agroscope gibt regelmässig die Kennzahlen der Schweizer Pferdebranche in Form von Bilanzberichten heraus. In dieser Ausgabe stellen wir die Analysen und Trends des Jahres 2024 in den Bereichen Zucht und Equidennutzung sowie die sozioökonomischen Statistiken der Schweizer Pferdebranche vor. Alle in diesem Bericht präsentierten Kennzahlen wurden am 13. Januar 2025 (sofern nicht anders vermerkt) aus der Datenbank der TVD bezogen und stellen den Stand per 31. Dezember 2024 dar.
Die in diesem Artikel vorgestellten Zahlen wurden aus der öffentlich zugänglichen Identitas-Datenbank entnommen. Identitas AG ist ein privatrechtliches Unternehmen, bei dem die Schweizerische Eidgenossenschaft Mehrheitsaktionärin ist. Die Identitas AG ist spezialisiert auf die Erhebung und Präsentation anonymisierter Daten über Tiere und tierische Lebensmittel. Es ist wichtig zu betonen, dass die von Identitas gesammelten Zahlen nur das widerspiegeln, was Eigentümer/-innen angeben, und daher in einigen Punkten von der Realität abweichen können. Ebenso werden die Zahlen ständig anhand neuer Meldungen aktualisiert, weshalb die Daten je nach Auszugsdatum variieren können.
1. Entwicklung des Equidenbestands
1.1. Equidenbestand in der Schweiz
Der Equidenbestand wird gemäss Datenauszügen aus der TVD auf ungefähr 111’000 Tiere geschätzt. In den letzten zehn Jahren ist der Gesamtequidenbestand konstant gestiegen. Seit 2023 wird ein leichter Rückgang registriert.
1.2. Zusammensetzung des Equidenbestands
Der Schweizer Equidenbestand setzt sich zu 50.3% aus weiblichen und zu 49.7% aus männlichen Tieren zusammen. Die in der Schweiz lebenden Equiden gehören laut den Angaben der Besitzenden über 100 verschiedenen Rassen an. Mehrheitlich handelt es sich um Freiberger und europäische Sportpferde. Bei den Ponys und Kleinpferden sind die Shetlandponys mit ungefähr 8’794 Vertretern Spitzenreiter, was 49% des auf 18’000 Individuen geschätzten Ponybestands entspricht.
Links: Entwicklung nach Rassen (identitas.ch) ; Entwicklung nach Geschlecht (identitas.ch)
Der Anteil an als Heimtier deklarierten Equiden nimmt jährlich zu und hat den Anteil der als Nutztier registrierten Equiden überholt. Dieser Wandel kann einen Einfluss auf die Zahlen von Euthanasie und Schlachtungen haben (siehe Tabelle in Abschnitt 2.3).
Als Eigentümer oder Eigentümerin eines Equiden hat man die Möglichkeit, die Registrierung des Equiden bei der TVD von Nutztier zu Heimtier zu ändern. Dieser Prozess kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Mit einer Registrierung als Heimtier müssen andere Regeln bezüglich der Verabreichung von Tierarzneimitteln beachtet werden, und es ist nicht Pflicht ein Behandlungsjournal zu führen. Hingegen kann das Fleisch des Equiden nicht mehr in der Lebensmittelkette verwertet werden.
1.3. Alterspyramide
Ein Grossteil der in der Schweiz lebenden Equiden ist über drei Jahre alt. Der Altersdurchschnitt des Schweizer Bestandes steigt jährlich und der Bestand altert somit nach und nach. Das Durchschnittsalter der in der Schweiz lebenden Equiden wird auf 14.6 Jahre (Stand Dez. 2024) geschätzt. Der Rückgang des Jungpferdebestands sowie die Verdichtung des älteren Bestands kann mit dem in den letzten Jahren verzeichneten Geburtenrückgang in Bezug gesetzt werden. Diese Ergebnisse lassen auf eine Alterung des in der Schweiz lebenden Equidenbestand schliessen. Equideneigentümer/-innen sind verpflichtet, den Tod ihres Equiden bei der TVD zu melden, damit das Tier aus der Datenbank gelöscht werden kann. Es ist darum möglich, dass die Anzahl der älteren Equiden (30 Jahre und älter) aufgrund fehlender Abgangsmeldungen höher ist als in der Realität.
2. Pferdemarkt
2.1. Importe und Exporte
Seit 2021, dem letzten Höchststand, ist die Anzahl der importierten Equiden um ungefähr 27% gesunken. Die Zahl der Exporte ist seit 2021 ebenfalls um 24% gemäss den Daten der TVD gesunken. Allerdings müssen diese Zahlen mit Vorsicht gelesen werden, da sie lediglich auf den Angaben der Eigentümerinnen und Eigentümer beruhen. In der Schweiz sind Equidenimporte durch die jährlichen Zollkontingente reguliert. Die Zollkontingente werden in zwei Tranchen für befristete Zeiträume freigegeben. Der Import von Equiden ausserhalb der Zollkontingente ist ebenfalls möglich, bedingt allerdings die Entrichtung zusätzlicher Zollabgaben.
Für zum endgültigen Verbleib im Ausland bestimmte Pferde ist beim Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit eine Zollanmeldung für die Ausfuhr zu beantragen. In der Schweiz sind keine weiteren Formalitäten erforderlich und es werden keine Abgaben erhoben.
Es wird empfohlen, sich vor der Ausfuhr über die Zollbestimmungen des Bestimmungslandes und eines allfälligen Transitlandes zu erkundigen. Diesbezügliche Auskünfte sind direkt bei den betroffenen Zollbehörden einzuholen (BAZG, 13. Februar 2025).
2.2. Herkunftsland & Zielland
Gegenwärtig ist es schwierig, den Einfluss der Importe von Pferden auf den Schweizer Pferdemarkt und insbesondere die einheimische Zucht einzuschätzen, da keine genauen Daten zu den im Ausland gekauften Pferden vorliegen. Laut Identitas kommen die in die Schweiz importierten Pferde, Ponys und Esel hauptsächlich aus Deutschland (34.6%) und Frankreich (20.3%), gefolgt von den Niederlanden (7.1%) und Belgien (5%), Spanien (3%) und anderen Ländern ohne genauere Angabe (22.6%). Die 2024 in die Schweiz importierten Equiden stammen aus insgesamt 17 verschiedenen Ländern.
Zusammenfassend lassen sich mehrere Trends erkennen: Mehr als die Hälfte der in die Schweiz importierten Equiden stammt aus Deutschland und Frankreich, und diese beiden Länder empfangen auch die Mehrheit der aus der Schweiz exportierten Pferde. Ungefähr 33% der exportierten Pferde sind Freiberger.
Links: Importe nach Ländern (identitas.ch) ; Exporte nach Ländern (identitas.ch)
2.3. Übersicht über den Schweizer Pferdemarkt
Die Populationsdynamik ist gekennzeichnet sowohl durch Eintritte, sprich die Eintragung in die Datenbank bei der Geburt oder einem Import, als auch durch Austritte, also der Meldung des Lebensendes oder des Exports eines Equiden und somit seiner Löschung aus der Datenbank.
Bei den Austritten verzeichnet man sowohl sinkende Exporte als auch eine besonders starke Abnahme der Schlachtungen. Letztere wird nicht nur durch die zunehmende Anzahl Heimtiere verursacht, sondern kann auch mit dem sinkenden Konsum von Pferdefleisch in der Schweiz zusammenhängen (Agrarbericht 2024).
Abfrage am 22.01.2025 |
2019 |
2024 |
|
---|---|---|---|
Eintritte |
|||
Geburten |
3’682 |
3’132 |
▼ |
Importe |
3’708 |
2’872 |
▼ |
Total |
7’390 |
6’004 |
▼ |
Austritte |
|||
Euthanasie und Verendungen |
4’027 |
3’853 |
▼ |
Schlachtungen |
1’946 |
1’095 |
▼ |
Exporte |
1’329 |
1’000 |
▼ |
Total |
7’302 |
5’948 |
▼ |
Bilanz (Eintritte – Austritte) |
+ 88 |
+ 56 |
3. Pferdezucht
In den letzten Jahrzehnten war die Schweizer Pferdezucht von verschiedenen Veränderungen geprägt, insbesondere in Bezug auf die Nutzung, die Bedeutung und das Image des Pferdes in der Schweizer Bevölkerung. Die Beziehung zwischen Bund und Pferdezucht hat sich dieser Entwicklung angepasst. Nach der Revision der Tierzuchtverordnung vom 28. Januar 1998 (TZV, AS 1998 691) sind die ehemals geschützten Zuchtverbände unabhängig geworden.
Der Bund vergibt Fördergelder für Massnahmen der Tierzucht. Dazu gehören Herdebuchführung, Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen. Zudem unterstützt er Projekte im Kontext der Erhaltung der einheimischen Rassenvielfalt. Als Schweizer Rassen gelten Rassen, die vor 1949 in der Schweiz entstanden sind oder für die seit mindestens 1949 in der Schweiz ein Herdebuch geführt wird.
Der Bund unterstützt die Erhaltung gefährdeter Schweizer Rassen durch Erhaltungsbeiträge. Die Schweizer Rassen werden durch ein Monitoringtool in die drei Gefährdungsstatus «ungefährdet», «gefährdet» und den hohen Gefährdungsstatus «kritisch» eingestuft. Für Tiere, deren Rasse als «gefährdet» oder «kritisch» eingestuft wird, werden Erhaltungsbeiträge ausgerichtet. Weitere wichtige Massnahmen zur Erhaltung von gefährdeten Schweizer Rassen, die der Bund ebenfalls unterstützt, sind Erhaltungsprojekte und der Betrieb von nationalen Genbanken. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ist für die Durchführung dieser Massnahmen zuständig. Zusätzlich anerkennt und beaufsichtigt es die Zuchtorganisationen. Im Jahr 2024 waren 13 Zuchtorganisation zu Equidenrassen in der Schweiz durch das BLW anerkannt, und wurde fürs Folgejahr erneut bestätigt (BLW, «Tierzucht», 17. Februar 2025).
Innerhalb der Pferderassen gilt nur die Freibergerrasse als Schweizer Rasse und hat deshalb ein Anrecht auf die Erhaltungsbeiträge für Schweizer Rassen, die vom Bund ausgezahlt werden. Der Freiberger wird als letztes leichtes Zugpferd von Westeuropa bezeichnet, ebenso als letzte einheimische Pferderasse, da alle anderen im Verlauf des 20. Jahrhunderts verschwunden sind.
Bedingungen für die Auszahlung der Erhaltungsbeiträge beziehen sich auf die Abstammung des Tieres, den Eintrag im Herdebuch sowie einen Schwellenwert des Inzuchtgrades (höchstens 10%), der nicht überschritten werden darf.
Link: Tierzucht, BLW; Anerkannte Zuchtorganisationen in der Schweiz
3.1. Anzahl der registrierten Geburten
Die Anzahl der in der Schweiz geborenen und durch die Meldungen von „Geburten“ in der TVD registrierten Fohlen ist zwischen 2016 und 2024 um ungefähr 28% zurückgegangen. Die Schweizer Kantone mit den meisten Geburten sind die Kantone Jura und Bern, was auf die starke Präsenz von Freibergerzüchterinnen und -züchtern in diesen Gebieten zurückzuführen ist.
Link: Geburten (identitas.ch)
3.2. Die geburtenstärkste Rasse
Die Schweizer Pferderasse mit den höchsten Geburtenzahlen bleibt der Freiberger mit ungefähr 56% der Geburten, gefolgt vom europäischen Sportpferd und Eseln diverser Herkunft.
4. Eigentümer und Eigentümerinnen von Equiden
Ende 2024 waren 46’651 Eigentümerinnen und Eigentümer von Equiden in der TVD verzeichnet. Diese Zahl steigt seit mehreren Jahren. Diese Population besteht zu 69.2 % aus Frauen, 30.8 % aus Männern, was einem Anstieg des Frauenanteils von 5% zwischen 2016 und 2024 entspricht.
Links: Eigentümer:innen in der Schweiz und im Ausland (identitas.ch) ; Eigentümer:innen nach Geschlecht (identitas.ch)
4.1. Haltungsart und -ort
Die Meldung bezüglich Wechsel des Haltungsortes ist eine der häufigsten Meldungen in der TVD. Hier sei vermerkt, dass jede Änderung des Haltungsortes binnen dreissig Tagen in der TVD erfasst werden muss. Man beobachtet einen kleinen Rückgang bei der Anzahl von Meldungen bezüglich eines Wechsels des Haltungsortes seit 2020.
5. Equidennutzung
In der Schweiz wird der Grossteil der Equiden im Freizeitbereich eingesetzt. Ein sehr geringer Anteil dieser Equiden erbringt sportliche Höchstleistungen. Das Freizeitreiten entwickelt sich teils am Rande der klassischen Strukturen der Pferdewelt und wird ausserhalb von Vereinsstrukturen ausgeübt. Dies macht die Erhebung von statistischen Daten schwierig.
Es gibt zahlreiche Wettbewerbe im Amateur- und semiprofessionellen Bereich, an denen Freizeitpferde in verschiedenen Disziplinen teilnehmen können.
5.1. Anzahl der im Sport registrierten Pferde
Swiss Equestrian ist die Dachorganisation für alle Vereine und Verbände rund um das Pferd und die Pferdesportdisziplinen im weitesten Sinne. Swiss Equestrian vereint sowohl in den verschiedenen Disziplinen der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (Fédération Equestre Internationale FEI) aktive Personen (Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Fahrsport, Voltigieren, Distanzreiten, Reining und Pferdesport für Menschen mit Beeinträchtigungen) als auch Vertreter anderer Bereiche wie der Arbeitswelt Pferdeberufe, dem Rennsport, Polo, Zucht verschiedener Rassen sowie Pflege (Samariter und Tierärzte). Swiss Equestrian zählt insgesamt ca. 30 angeschlossene Pferdesport- und Pferdezuchtorganisationen (22 Vollmitglieder und 8 Teilmitglieder). Als Dachverband des Pferdesports in der Schweiz ist Swiss Equestrian dafür zuständig, jährlich alle im Pferdesport in der Schweiz aktiven Pferde im Pferdesportregister zu bestätigen oder neu anzumelden. 22'320 Pferde, also 20% aller bei der TVD registrierten Equiden, waren 2023 im Pferdesportregister von Swiss Equestrian eingetragen. Es gab in diesem Jahr 2'687 neue Einschreibungen, davon 368 Schweizer Sportpferde und 263 Freibergerpferde. Die Zahlen des Jahres 2024 sind noch nicht verfügbar.
Link: Statistiken – Entwicklungen des Pferdesports in der Schweiz - Swiss Equestrian (swiss-equestrian.ch) ; Publikation «Zahlen und Fakten» 2023 – Swiss Equestrian
5.2. Brevets, Lizenzen und Grundausbildung
In den letzten Jahren hat sich die Grundausbildung, die aus einem auf den Umgang mit dem Pferd ausgerichteten Attest und einem Diplom besteht, das in verschiedenen Disziplinen (Reiten, Fahren und Voltigieren) angeboten wird, bewährt. 403 Personen haben das Attest im Jahr 2023 erfolgreich absolviert. Das Diplom Reiten ist mit 2'920 verliehenen Diplomen das mit Abstand am häufigsten besuchtes Diplom, gefolgt von Fahren (142 verliehene Diplome) und Voltigieren (15 verliehene Diplome). Das Diplom ist die Grundvoraussetzung für weiterführende Ausbildungen, z.B. Brevets.
Brevets können als persönliche Weiterbildung für die Vorbereitung auf Wettkampfsport oder als abwechslungsreiche Angebote in Reitschulen und Reitvereinen genutzt werden. Eine Ausweitung des Brevetangebots wurde im Berichtsjahr aufgegleist. Hierbei werden besonders die Personen, die nicht Wettkampfsport-orientiert sind, berücksichtigt. Brevets in verschiedenen Disziplinen angeboten. Das Brevet «Kombiniert» bleibt die beliebteste Ausbildung, insgesamt 1'309 Personen haben 2023 mit Erfolg bestanden.
Ab einem gewissen Niveau wird eine regionale oder nationale Lizenz für die Teilnahme an Wettkämpfen verlangt. Eine Lizenz kann über die Lizenzprüfung oder in einigen Fällen im Laufe des Jahres dank guter Platzierungen oder guter Turnierergebnisse erlangt werden. Im Jahr 2023 wurde die R-Springlizenz an 262 Kandidierende vergeben, die R-Dressurlizenz an 81 Kandidierende. 24 Personen erhielten die L-Lizenz Fahren.
Für mehr Kennzahlen rund um den Pferdesport in der Schweiz besuchen Sie den Link zur «Zahlen und Fakten 2023»-Publikation von Swiss Equestrian.
Link: Statistiken – Entwicklungen des Pferdesports in der Schweiz - Swiss Equestrian (swiss-equestrian.ch) ; Publikation «Zahlen und Fakten» 2023 – Swiss Equestrian
6. Freizeitequiden
Im Laufe der letzten vierzig Jahre gab es zahlreiche grosse Veränderungen in der Pferdebranche und der Welt rund um das Pferd: Demokratisierung, Feminisierung, Aufkommen des Freizeitpferdesports usw. Studien konnten diese Phänomene in der Pferdebranche aufzeigen, ebenso wie eine Veränderung bei der Equidennutzung in der Schweiz. Im Bereich des Freizeitreitens hat man es jedoch nach wie vor mit einer gewissen Grauzone zu tun. Die Freizeitreiterei entwickelt sich ausserhalb der traditionellen Strukturen der Branche und ist daher schwer statistisch zu erfassen. Im Rahmen unserer Analysen werden das Freizeitreiten sowie Freizeitpferde bzw. Freizeitequiden nur indirekt durch die Unterscheidung zwischen „Sportpferd“ und „Freizeitpferd“ gemäss der im Glossar vorzufindenden Definitionen erfasst. Gemäss eben jener Definition sind Freizeitpferde bzw. Freizeitequiden weder im Sportpferderegister von Swiss Equestrian noch auf internationaler Ebene bei der FEI eingetragen und nehmen nicht an von den Reglementen von Swiss Equestrian geregelten Veranstaltungen oder aber ganz einfach an gar keinen Veranstaltungen teil. Diese Equiden können demnach in verschiedenen Bereichen, wie der Zucht, im Reitunterricht, bei der Armee, bei Privatpersonen oder in mehreren dieser Gebiete gleichzeitig eingesetzt werden. Ein Versuch einer Definition ermöglicht es festzuhalten, dass 83 % des Gesamtbestands aus Freizeitequiden besteht, ein stetig wachsender Prozentsatz.
6.1. Aktivitäten im Bereich des Freizeitreitens in der Schweiz
Die im Bereich des Freizeitreitens am meisten praktizierte Aktivität in der Schweiz ist das Ausreiten bzw. Wanderreiten. Ungefähr 50 % der Freizeitequiden werden hauptsächlich für Ausritte und Wanderritte genutzt, gefolgt von den traditionellen Disziplinen wie Springen, Dressur und Fahren ausserhalb von Wettkämpfen. Darauf folgen Amateurwettkämpfe in den traditionellen Disziplinen und einige Freizeitequiden (ca. 7 %) werden ausschliesslich gepflegt und nicht für andere Tätigkeiten als Pflege (Putzen und Weide) eingesetzt.
Hauptaktivität mit einem Freizeitequiden |
% |
Ausreiten, Wanderreiten |
30.7 |
Verschiedene Aktivitäten mit überwiegend Ausreiten, Wanderreiten |
18.6 |
Traditionelle Disziplinen (Springen, Dressur, Fahren ausserhalb von Wettkämpfen) |
14.5 |
Amateurwettkämpfe (Springen, Dressur, Fahren) |
7.1 |
Ausschliesslich Pflege (Z. B.: Putzen, Grasen lassen) |
7.1 |
Zucht |
5.3 |
Bodenarbeit (Longe, Langzügel) |
4.8 |
Andere Disziplinen (TREC, Western, Horseathlon ausserhalb von Wettkämpfen) |
3.9 |
Freizeitmässiges Fahren |
3.9 |
Amateurwettkämpfe in anderen Disziplinen (Horseathlon, Gymkhana, Patrouillenritte, TREC, Western) |
2.4 |
Professionelle Wettkämpfe |
0.9 |
Pferdevorführungen |
0.5 |
Holzrücken |
0.2 |
Quelle: Agroscope Schweizer Nationalgestüt SNG, 2022
Diese Schätzungen geben einen Überblick über die verschiedenen häufigen Einsatzbereiche von Freizeitequiden in der Schweiz. Diese Zahlen beziehen sich jedoch lediglich auf das Haupteinsatzgebiet des Equiden, der weniger häufig auch in anderen Bereichen eingesetzt werden kann. Bei den vorgelegten Zahlen handelt es sich demnach um vorsichtig zu handhabende Richtwerte.